2) Mit denen von schlimmrer Gattung.
Beschäme nicht leicht den Aventurier, auch den von schlechtrer Art nicht, wenn Du ihn irgendwo in einer erborgten Gestalt, unter falschem Namen oder mit selbstgeschaffnen Titeln und Ehrenzeichen geschmückt antriffst, insofern nicht wichtige Gründe eintreten oder Du besondern Beruf dazu hast. Auch würde Dir das nicht immer gelingen, denn seine Unverschämtheit möchte vielleicht Wege finden, das Unangenehme einer solchen Szene auf Dich selbst fallen zu machen. Doch kann es zuweilen nützlich sein, so einen Herrn unter vier Augen merken zu lassen, daß er von unsrer Bekanntschaft sei und daß es in unsrer Macht stehn würde, ihn zu entlarven, daß man aber seiner schonen wolle. Dann wird ihn vielleicht die Furcht vor der Entdeckung zurückhalten, böse Streiche zu spielen. Es gibt aber unter diesen Landläufern äußerst gefährliche Leute, Ausspäher, Verführer, Verleumder, Diebe und Schelme aller Art. Nicht nur sollte diesen die Tür jedes ehrlichen Mannes verschlossen bleiben, sondern die kleinern deutschen Fürsten würden auch wohltun, wenn sie sich weniger mit solchem Gesindel einließen, welches gewöhnlich mit einer Tasche voll von Plänen und Projekten zum Besten des Landes, zur Beförderung des Handels, zum Flor und zur Verschönerung ihrer Residenzen angezogen kommt, redliche Diener aus ihren Ämtern verdrängt und verdächtig macht, seinen Beutel zum Ruin des Landes spickt, freilich seine Rolle selten lange spielt, aber wenn es auch mit Schimpf und Schande beladen davongehn muß, mehrenteils viel gestiftetes Unglück zurückläßt, was es nie wiedergutmachen kann, und irgendeinen andere schwachen Herrn findet, mit dem es seine Operationen auf das neue anfängt. In diesen Fällen ist es Pflicht, dem Bösewichte öffentlich die Maske abzuziehn; doch tue man das nicht eher, als bis man die deutlichsten Beweise gegen ihn in Händen hat, denn dergleichen Menschen haben die Gabe, ihre Sache von solchen Seiten vorzustellen, daß man sehr viel wagt, wenn man sie mit unsichern Waffen angreift. |
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