2) Warum man den Verliebten keine Vorschriften für ihren Umgang untereinander geben könne?

Den Verliebten selbst Regeln über ihren Umgang miteinander zu geben, das würde verlorene Mühe sein; denn da diese Menschen selten bei gesunder Vernunft sind, so wäre es ebenso unsinnig zu verlangen, daß sie sich dabei gewissen Vorschriften unterwerfen sollten, als wenn man einem Rasenden zumuten wollte, in Versen zu phantasieren, oder einem, der die Kolik hat, nach Noten zu schreien. Doch ließe sich einiges sagen, das gut zu beobachten wäre, wenn man hoffen dürfte, daß solche Menschen der Vernunft Gehör gäben.

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Über den Umgang mit Menschen




Zweites Buch
Viertes Kapitel: Über den Umgang mit und unter Verliebten.
2) Warum man den Verliebten keine Vorschriften für ihren Umgang untereinander geben könne?


1) Kurze Vorschrift, wie man mit Verliebten umgehn solle.
3) Glückseligkeit der ersten Liebe, im Gegensatz mit den Empfindungen eines Herzens, das schon oft Tausch und Handel getrieben.
4) Eifersucht und Zwist unter Verliebten knüpfen das Hand fester, doch nicht die Eifersucht einer Kokette.
5) Ob Weiber oder Männer inniger und beständiger lieben?
6) Sei verschwiegen in der Liebe! Es gibt ein Glück, das man sich selbst kaum gesteht, und Gefälligkeiten, die ihren Wert verlieren, wenn sie erläutert werden.
7) Warnung vor übereilten Eheversprechungen.
8) Nach dem Bruche mit der Geliebten soll man edel handeln.