4) Ihr Umgang muß der Jugend lehrreich sein.

Es ist indessen nicht genug, daß der Umgang ältrer Leute den jüngern nicht lästig und hinderlich werde; er muß ihnen auch Nutzen schaffen. Eine größere Summe von Erfahrungen berechtigt und verpflichtet jene, diese zu unterrichten, zurechtzuweisen, ihnen durch Rat und Beispiel nützlich zu werden. Dies muß aber ohne Pedanterie, ohne Stolz und Anmaßung geschehn, ohne auf lächerliche Weise für alles eingenommen zu sein, alles anzupreisen, was alt ist, ohne Aufopferung aller Jugendfreuden, beständige Huldigung und untertänige Aufwartung zu fordern, ohne Langeweile zu erregen, und ohne sich aufzudrängen. Man soll sich vielmehr aufsuchen lassen, und das wird gewiß nicht fehlen, da gutgeartete junge Leute sich's zur Ehre zu rechnen pflegen, mit freundlichen und verständigen Greisen umgehn zu dürfen, und es der Unterhaltung mit einem solchen, der so manches gesehn und erlebt hat und davon zu erzählen weiß, nicht an Reiz fehlt.

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Über den Umgang mit Menschen


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Zweites Buch
Erstes Kapitel: Von dem Umgange unter Personen von verschiedenem Alter.
4) Ihr Umgang muß der Jugend lehrreich sein.


1) Der interessanteste Umgang hat wohl unter Menschen von gleichen Jahren statt, doch verrücken Temperament, Erziehung u.dgl. auch hier die Grenzen.
2) Alte Leuten sollen die Freuden der jüngeren nicht stören, sondern so viel möglich sich in die frühern Jahre zurückdenken.
3) Sie sollen aber nicht auf eine lächerliche Art jung scheinen wollen.
5) Es ist nicht mehr Mode, ältern Leuten Achtung zu beweisen; die heutige Generation ist weit klüger als die Väter waren; der Verfasser gehört aber noch zur alten Welt.
6) Regeln, wie sich Jünglinge gegen alte Leute betragen sollen.
7) Über den Umgang mit Kindern.

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