4) Lebt man endlich immer in der großen Welt, so soll man sich in derselben nicht auszeichnen.
Wer aber endlich viel und immer in der großen Welt lebt, der tut doch wohl, den herrschenden Ton zu studieren und die äußern Gebräuche derselben anzunehmen. Ersteres ist so schwer nicht, und letzteres kann ohne schädlichen Einfluß auf unsern Charakter geschehn. Zeichne Dich also nicht aus durch altväterische Kleidung oder Manieren, aber vergiß nicht, dabei auf Dein Alter, Deinen Stand und Dein Vermögen Rücksicht zu nehmen, und kopiere nicht die Lächerlichkeiten einzelner Toren noch die ephemerischen Moden des Augenblicks. Mache Dich mit der Sprache der Hofleute, mit ihrer Art sich gegeneinander zu betragen, mit den Konventionen im Umgange bekannt; aber verleugne nicht innere Würde, Charakter und Wahrheit.
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