19) Über die Almosen der Großen.
Sammle nicht leicht für Arme bei Vornehmen und andern Leuten von der großen Welt. Sie geben mehrenteils nur aus Prahlerei und behandeln Dich, als wäre es ein Almosen für Dich. - Überhaupt hilf selbst, wo Du kannst! Gib nicht Assignationen auf fremde Hilfe. Tadle aber auch nicht sogleich den Reichen, wenn er Dir eine Wohltat für einen Dürftigen versagt, die ein Ärmerer Dir gewährt. Denke immer, daß seine größern Bedürfnisse (ob wahrhafte, oder eingebildete - gleichviel!) und die größern Anforderungen andrer auf seine Wohltätigkeit ihn mit dem, der weniger hat, in eine Klasse setzen, und daß, wenn man gegen alle freigebig sein will, man nicht gegen einige wohltätig sein kann.
Hinter die Ohren schreiben >> |