13) Wie es mit Verwaltung der Kassen zu halten?
Was aber die Verwaltung der Gelder betrifft, so kann ich die Weise der mehrsten Männer von Stande nicht billigen, welche ihren Gemahlinnen eine gewisse Summe geben, womit sie auskommen müssen, um davon den Haushalt zu bestreiten. Dadurch entsteht geteiltes Interesse; die Frau tritt in die Klasse der Bedienten, wird zu Eigennutz verleitet, sucht zu sparen, findet, daß der Mann zu lecker ist, macht schiefe Gesichter, wenn er einen guten Freund zur Tafel einladet; der Mann, wenn er nicht fein denkt, meint immer, er speise für sein teures Geld zu schlecht, oder, wenn er im Gegenteil zu viel Delikatesse übt, so wagt er es nicht, zuweilen ein Gerichtchen mehr zu fordern, aus Furcht, seine Gattin in Verlegenheit zu setzen. Gib also Deiner Hausfrau (wenn nicht etwa ein Haushofmeister oder eine Ausgeberin diejenigen Geschäfte bei Dir versehen, die eigentlich zu den Pflichten der Gattin gehören), gib ihr eine Summe Geldes, die Deinen Umständen angemessen sei, zur Ausgabe. Wenn diese verwendet ist, so komme sie und fordere mehr von Dir. Findest Du, daß zuviel ausgegeben worden, so laß Dir die Rechnung zeigen. Überlege mit ihr gemeinschaftlich, auf welcher Seite gespart werden könne. Mache ihr kein Geheimnis aus Deinen Vermögensumständen; allein bestimme ihr auch eine kleine Summe zu ihren unschuldigen Vergnügungen, zu ihrem Putze, zu stillen wohltätigen Handlungen, und fordre davon keine Berechnung.
Hinter die Ohren schreiben >>
|